In unseren Schulungen und Seminaren, aber auch im Büro betreiben wir seit einigen Jahren eine qualitative Raumluftüberwachung. Da wir eine erhöhte Konzentration von Kohlenstoffdioxid mit unseren Sinnesorganen nicht wahrnehmen können, brauchen wir hierfür ein CO2-Messgerät.
Es ist erstaunlich, wie schnell die CO2-Konzentration in einem Wohnzimmer, Büro oder auch in einem Seminarraum ansteigt. Sobald ein Wert oberhalb von 1.000 ppm erreicht wird, können wir die ersten Auswirkungen bei uns und unseren Mitmenschen beobachten. Am auffälligsten sind die Auswirkungen erhöhter CO2-Konzentrationen im Seminarbetrieb. Während man als Vortragender meist eine aktivere Rolle hat, die ersten Symptome deshalb vermutlich nicht so schnell an sich selbst bemerkt, haben einige sitzende und zuhörende Teilnehmende schon Mühe sich zu konzentrieren oder es fallen auch schon mal die Augen zu. Nun kann man ein langweiliges Thema oder eine ermüdende Vortragsweise annehmen, aber sobald dann gelüftet wird, sind alle wieder voll dabei. Diese Auswirkung erhöhter CO2-Konzentrationen wurden auch in Untersuchungen zur Aufmerksamkeit in Kindergärten und Schulen bestätigt.
Und tatsächlich kennen viele die Situation, dass die Luft in einem Raum mit vielen Menschen „zum schneiden ist“. Sobald jemand dann eine Tür oder Fenster öffnet, geht ein Befreiungsatmen durch die Reihen. Es ist, als ob jemand einen unsichtbaren Druck weggenommen hat. Die Ursache, zu viel Kohlenstoffdioxid und Ausdünstungen in der Raumluft.
Wir nutzen daher diese CO2-Messgeräte als Hinweisgeber für Pausen und Lüftungsintervalle. In der Corona-Zeit wurde dann die CO2-Konzentration, als einfach zu messender Indikator für die Raumluftqualität, auch als Maßstab für die Aerosolbelastung mit Corona-Viren verwendet. Die Nachfrage und die Preise dieser Geräte stiegen in Folge dessen auch gleich erheblich an.
Beginnt man sich mit Hilfe von Messgeräten mit dem Thema zu beschäftigen, lernt man schnell, dass Kippfenster für den Raumluftaustausch meist wenig bringen. Das oft gepredigte, aber dann eben doch nicht praktizierte Stoßlüften mit vollständig geöffnetem Fenster, erweist sich tatsächlich als wesentlich effektiver.
Wir verwenden für den Seminarbetrieb sehr mobile, akkubetriebene CO2-Messgeräte. Durch den geringen Stromverbrauch sind selbst mehrtägige Seminare ohne Akkunachladung kein Problem. Das abgebildete Gerät zeigt dabei nicht nur die CO2-Konzentration und Raumtemperatur als Wert in einem Display an. Über eine LED-Ampel liefert das Gerät dem Dozenten mit den Farben grün, gelb und rot auch eine einfach wahrzunehmende Überwachungsanzeige der CO2-Konzentration.
Beispiel für eine sehr kleine mobile CO2-Messung mit Ampel und Messwertanzeige mit dem TFA Dostmann AirCO2ntrol Mini in Kombination mit einem Akku.
Um für Räume das richtige Lüftungsverhalten zu ermitteln, wurde ein weiteres Gerät mit Aufzeichnungsfunktion beschafft. Dieses Gerät ermöglicht die Aufzeichnung von CO2-Konzentration und Raumtemperatur in Sekundenintervallen. Wenn nun parallel die Zeitpunkte protokolliert werden, in denen Türen oder Fenster geöffnet oder geschlossen werden, bzw. mehrere Menschen den Raum verlassen oder betreten, dann lassen sich daraus hinterher recht gut Schlußfolgerungen für eine geeignete Lüftung ableiten.
Beispiel für eine mobile CO2-Messung mit Ampel, Messwertanzeige und Aufzeichnung mit dem TFA Dostmann AirCO2ntrol 5000 in Kombination mit einem Akku.
Doch aus eigener Erfahrung, Obacht! Es ist hochinteressant, wie sich die CO2-Konzentration verändert. Ob im Büro oder über Nacht im Schlafzimmer, dass lässt sich alles messen und liefert hilfreiche Hinweise. Aber wenn Sie anfangen sich mit der Qualität Ihrer Umgebungsluft zu beschäftigen, lassen Sie die Kirche im Dorf. Bei den hier besprochenen Messwerten geht es um Wohlbefinden. Zum Wohlbefinden gehört aber auch ein harmonisches Miteinander mit den Mitmenschen in Ihrer Umgebung, die sich möglicherweise nun mit Ihren neuen Lüftungswünschen auseinandersetzen müssen.