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infothek - Aktuelles

Aktivitäten, Veranstaltungsankündigungen und Artikel zu Fragen des Brandschutzes und der Gefahrenabwehr.

Brandrauch im Treppenraum! Der erste Gedanke: Jetzt aber schnell raus! Diese Reaktion führt in Deutschland leider schon bei relativ kleinen Bränden immer wieder zu Verletzungen und sogar Toten durch giftigen Brandrauch. Das muss nicht sein.
Unser Aufklärungsfilm zeigt, wie man sich richtig verhält und seine Überlebenschance deutlich erhöhen kann. 

Verhalten im Brandfall — Brand im Treppenhaus

Über den Treppenraum, umgangssprachlich das Treppenhaus, erreichen wir Wohnungen und Räume in anderen Etagen eines Gebäudes. Dieser Treppenraum ist dabei gleichzeitig auch der erste bauliche Flucht- und Rettungsweg, über den wir im Gefahrenfall die Wohnung verlassen können, um uns in Sicherheit zu bringen. 


Aber was tun, wenn dieser Fluchtweg verraucht ist?


In einem solchen Fall ist keine Zeit für lange Überlegungen. Vom kleinen Entstehungsbrand zum Vollbrand vergehen mitunter nur wenige Minuten. Dabei sind die Flammen nicht Ihr größtes Problem. Es sind die heissen Rauchgase, die Sie umbringen werden. Hier liegt die oft unterschätzte Gefahr. Die bei einem Brand entstehenden Rauchmengen nehmen gigantische Größenordnungen an. Gleichzeitig genügen bereits geringe Mengen Schaum- oder Kunststoffe, um jedes Treppenhaus vollständig mit beißendem Rauch auszufüllen. Der vertikale Luftzug und offene Türen begünstigen dann die schnelle Ausbreitung in die Wohnungen. Gegen den Rauch eines Feuers haben Sie wenig Chancen.

Diese Situation führt daher immer wieder zu einer falschen Einschätzung der Gefährlichkeit von Brandrauch. Mit der Devise „Luft anhalten und durch“ bringen sich immer wieder Menschen aus Unkenntnis in große Gefahr oder sterben sogar an den Folgen einer Rauchgasvergiftung. Bereits sehr kleine Brände können erhebliche Mengen an giftigem Brandrauch erzeugen. Schwer Rauchgasverletzte oder sogar Tote sind Folgen solcher Rauchgasvergiftungen. Das Zusammenwirken aus baulichen Brandschutzregeln und dem schnellen Eintreffen einer leistungsfähigen Feuerwehr bietet in Deutschland jedoch deutlich größere Überlebenschancen, wenn man in der Wohnung bleibt, anstatt durch verrauchte Treppenräume zu flüchten. Das vorbeugende Freihalten der Treppenräume von Brandlasten erhöht hierbei die Chancen noch einmal deutlich. 

Mit Unterstützung von Einsatzstellenfotos haben wir mit Hilfe von wissenschaftlichen Computersimulationen einen Film über die Gefahren der Ausbreitung von Brandrauch bei Treppenhausbränden erstellt. Der Film wurde 2011 auf der Jahresfachtagung der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb) erstmals vorgestellt und wird mittlerweile bundesweit zur Brandschutzaufklärung verwendet. Er ist über unseren YouTube-Kanal kostenlos erhältlich.
Zur Unterstützung der Brandschutzaufklärung für nicht Deutsch sprechende Menschen gibt es den Film auch mit Untertiteln in anderen Sprachen. Derzeit verfügbar sind:







Alle Filmversionen stehen zum Zwecke der Brandschutzaufklärung zur freien kostenlosen Nutzung bereit. Sie können auf Websites eingebunden oder in Vorträgen und auf öffentlichen Veranstaltungen verwendet werden.


Ergänzende Hinweise


Um auch Nicht-Brandschutzexperten die richtige Vermittlung der wichtigen Handlungsempfehlungen zu ermöglichen, stellen wir hier, in unseren Brandschutztipps, ergänzende Zeitschriftenartikel in deutscher Sprache zur Verfügung.


Motivation zu dem Filmprojekt waren die  Treppenhausbrände in Berlin in Verbindung mit den Erfahrungen der INURI bei der Brandschutzaufklärung der Bevölkerung anläßlich der jährlichen Langen Nacht der Wissenschaften. In Berlin gab es im Jahr 2011 eine grosse Anzahl von Bränden in Treppenhäusern durch Brandstiftung. Nach Angaben des Landeskriminalamtes Berlin waren es im Zeitraum vom 1.1. - 31.12.2011 etwa 400 Brände. Das bedeutet, es kam fast jeden Tag zu einer Brandstiftung in einem Berliner Treppenhaus. Hinzu kamen im gleichen Zeitraum weitere Wohnungsbrände. Bei diesen Bränden wurden zahlreiche Menschen verletzt und es waren leider auch Tote zu beklagen. Hauptursache ist der toxische Brandqualm, der sich sehr schnell in den Gebäuden ausbreiten kann. In Verbindung mit fehlenden Kenntnissen, wie man sich im Brandfall richtig verhält, führt dies immer wieder zu viel menschlichem Leid und hohen Sachschäden. 

Ein grosses Problem bei der Brandschutzaufklärung der Bevölkerung war, dass die zeitliche Dynamik der Rauchausbreitung mit den bisherigen Methoden der Brandschutzaufklärung nicht richtig vermittelbar war. Durch das Zusammenwirken von Computerspezialisten und Brandschützern der  INURI konnte dieses Problem erkannt und eine Lösung in Form dieses Filmprojektes entwickelt werden. Die Berliner Feuerwehr steuerte dann noch passende Fotos von Einsatzstellen bei. 


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