Für die Brandschutzaufklärung stehen mittlerweile zahlreiche unterschiedliche Methoden als Hilfsmittel zur Verfügung, um das richtige Verhalten im Brandfall zu erklären. Eine Herausforderung ist hierbei eine glaubwürdige Darstellung der häufig unterschätzten Branddynamik sowie der Ausbreitung und Gefährlichkeit des Brandrauchs. Mit Hilfe einer im Vorbeugenden baulichen Brandschutz verwendeten Ingenieurmethode, der computergestützten Simulation der Brand- und Rauchausbreitung (kurz Brandsimulation), wird ein Hilfsmittel vorgestellt, mit dem sich dieses Problem lösen lässt.
Durch die visuelle Darstellung von Brandsituationen werden Brandgefahren erlebbar, die bisher nicht ohne Lebensgefahr einer großen Anzahl von Menschen zugänglich zu machen waren. Im Gegensatz zu reinen Computerbildanimationen beruhen die dargestellten Bilder und Filme auf wissenschaftlichen Berechnungen der physikalischen Brandabläufe. Zusätzlich können auch physikalische Größen wie Zeitdauer, Temperatur oder die Rauchgaskonzentration angegeben werden, da dies der eigentliche Zweck dieser Brandsimulationen ist. Die visuelle Darstellung in Avatarform ist quasi nur ein Nebenprodukt der Berechnungen.
Bild: Avatarblick in die simulierte Rauchausbreitung in einem Treppenraum.
Auf Veranstaltungen zur Brandschutzaufklärung der INURI wurde die Methode bereits erfolgreich erprobt, so dass von ersten Erfahrungen berichtet werden kann.
Der Beitrag wurde veröffentlicht in:
Münch, M.:
Brandschutzaufklärung mit mathematischen Simulationsprogrammen: Wie Mathematik hilft, Ihr Leben zu retten!
schadenprisma, S. 16-19, Heft 4, 2010, Zeitschrift für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer, Hrsg. Verband öffentlicher Versicherer, Düsseldorf